Das Straßenkinderprojekt

PELO YA JESU YA JEWA – JESUS HAT EIN HERZ FÜR UNS

Im November 1998 lernte Pfarrer Alois Ganserer die Säkularschwester Blandina kennen. Schwester Blandina ist als Lehrerin in der Schule in Lynchfield beschäftigt und unterrichtet dort die Schulanfänger und die 2. Klasse. Aus Mitleid nahm Sr. Blandina damals sechs Kinder, die keine Familie mehr hatten und auf der Straße lebten, bei sich im Lehrerinnenhaus auf. Damit diese versorgt und ernährt werden konnten, bat Sr. Blandina Alois Ganserer um finanzielle Unterstützung.

Kinder mit Schwester Blandina

Immer wieder brachten Bekannte und Leute aus der Gegend Waisenkinder, die auf der Straße lebten zum Haus der Lehrerin. Da das Haus der Lehrerin schnell zu klein wurde, hat man die Schulsakristei zum Schlafzimmer für die Waisen umfunktioniert. Auch dieser kleine Raum war schnell überfüllt. So musste sich Alois Ganserer und Sr. Blandina schnell eine Lösung für dieses Problem einfallen lassen. Der Entschluss, ein Haus für die Kinder zu bauen, wurde gefasst, obwohl die Finanzierung bei weitem nicht gesichert war. Mit dem Vertrauen auf Gottes Hilfe wagte sich der bayerische Priester an dieses Projekt und begann im März 2001 mit den Bauarbeiten. Ende September 2001 konnten die Kinder ihr neues, in hellem gelb erstrahlendes Haus beziehen. Ermöglicht wurde dies durch die Unterstützung des Kindermissionswerks und Hilfe aus den Pfarreien St. Georg aus Dinkelsbühl, St. Michael / St. Ulrich aus Nürnberg und vielen anderen Pfarreien.

»PELO YA JESU YA JEWA – Jesus hat ein Herz für uns«

Das Haus bietet Platz für 35 Kinder und ist mit Duschen und WC ausgestattet. Neben Schwester Blandina kümmern sich weitere vier Frauen um die Kinder. Die Betreuerinnen wechseln sich alle zwei Wochen ab, sodass diese zwei Wochen bei den Kindern leben und danach wieder zwei Wochen bei ihren Familien. Für diese Anstellung sind die Familienmütter dem Pfarrer sehr dankbar, weil dies das einzige Einkommen der Familie ist.

Bevor die Kinder im Straßenkinderhaus aufgenommen wurden, lebten viele von ihnen aus Verzweiflung und Armut irgendwo auf der Straße. Viele kommen aus zerrütteten Familien, doch die meisten haben ihre Eltern durch die in Südafrika extrem verbreitete Krankheit AIDS verloren. Einige Kinder berichteten, dass ihr Vater ermordet und die Mutter verschleppt wurde. Auf der Straße wurden die Kinder schnell zu kriminellen Handlungen gezwungen, nur um überleben zu können. Drogen und Prostitution wären wohl die nächste Station gewesen, wenn nicht Schwester Blandina und Pfarrer Ganserer gewagt hätten, dieses Kinderhaus zu bauen. Ziel ist es, den Kindern ein gutes Zuhause zu geben, wo sie sich wohl fühlen und Geborgenheit erleben. Dass dies voll und ganz gelungen ist, kann man spüren, wenn man einige Tage zusammen mit den Kindern in Lynchfield verbringt.

Alle Kinder des Hauses mit Schwester Blandina, Father Alois und Werner Wagner

Um die Kosten für Lebensmittel, Schulgeld und Kleidung zu decken, hat der Verein Dumelang e.V. für alle im Haus lebenden Kinder eine deutsche Familie oder Einzelperson als Pate gewinnen können. Durch ihre monatlichen Spenden kann ein Teil der Kosten für Lebensmittel und Schulgeld sowie Kleidung gedeckt werden. Da aber für Strom, Wasser, Gehälter für Betreuerinnen usw. noch viele Kosten anfallen, suchen Alois Ganserer und der Verein Dumelang e.V. Wohltäter, die das Straßenkinderprojekt durch eine Projektpatenschaft regelmäßig unterstützen.

Im Jahr 2001 wurde das Haus für die Kinder mit sehr einfachen Mitteln errichtet und durch die Baufirma leider in einer schlechten Qualität erstellt. Inzwischen kommen kleinere und größere Risse zum Vorschein, die eine schnelle Renovierung dringend erforderlich machen. Durch Spenden aus Deutschland soll in den nächsten Monaten die Sanierung des Gebäudes verwirklicht werden. Ein Großteil der Spenden kommt auch hier von der katholischen Pfarrei St. Georg in Dinkelsbühl, was die enge Verbindung zwischen dieser Pfarrei und dem Straßenkinderhaus zeigt. Schwester Blandina weist immer wieder darauf hin, wie wichtig diese Freundschaft ist und bringt ihren großen Dank zum Ausdruck. Nicht zu vergessen sind die vielen Einzelspender, die gerade für das Straßenkinderhaus zu großzügigen Spenden bereit sind. Hierfür ist Alois Ganserer besonders dankbar.

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