Alois Ganserer

Alois Ganserer wurde 1960 in Lehen bei Zwiesel im Bayerischen Wald geboren. Der Wunsch, in der Mission tätig zu werden, kam dem gelernten Bankkaufmann 1990, nach einem viermonatigen Aufenthalt in Südafrika. Dort lebte er bei Combonimissionaren auf zwei Missionsstationen mit. Vor allem die Zeit im damaligen Homeland Leboa (Homeland stand während der Zeit der Rassentrennung oder Apartheid für Reservate der Afrikaner) hat ihn sehr geprägt.

»Die Zeit in Südafrika 1990 und der Wunsch, dorthin zurückzukehren, ließen ihn nicht los.«

Nach seiner Priesterweihe 1991 im Dom zu Bamberg war er als Kaplan tätig. Zunächst drei Jahre in der Pfarrei Maria Hilf in Bamberg, danach zwei Jahre in St. Michael in Nürnberg. Die pastoralen Erfahrungen während dieser Zeit, aber auch während seines Diakonatseinsatzes in der Pfarrei St. Michael in Neunkirchen am Brand, waren sehr wertvoll für seinen weiteren Weg. Die Zeit in Südafrika 1990 und der Wunsch, dorthin zurückzukehren, ließen ihn nicht los.

Alois Ganserer segnet die Kinder

Im Januar 1997 wurde der Bamberger Diözesanpriester vom damaligen Erzbischof Dr. Karl Braun nach Südafrika zum missionarischen Dienst ausgesandt. Zwei Jahre später wurde er zum ersten Pfarrer der neu errichteten Gemeinde »Kriste Lesedi la Ditjhaba« (Christus, Licht der Völker) in einer neuen Township am Rande der Großstadt Bloemfontein, Provinz Freistaat, ernannt. Father Alois, wie er dort von seinen Leuten genannt wird, wurde als »Fidei-donum« (Geschenk des Glaubens) Priester von der Erzdiözese Bamberg für sechs Jahre zum Dienst in der Mission freigestellt, d.h. er gehört weiterhin zum Erzbistum Bamberg. Der Erzbischof von Bamberg gab ihn aber gleichsam als Geschenk der jungen Erzdiözese Bloemfontein, um dort als Priester und Missionar tätig zu sein. Erzbischof Prof. Dr. Ludwig Schick verlängerte diesen Einsatz auf unbegrenzte Zeit. Von 1999 bis Juli 2001 wohnte Alois Ganserer in einem Pfarrhaus im Zentrum der Großstadt und fuhr von dort jeden Tag in seine 15 Kilometer entfernte Gemeinde. Seine Aufgabe war es nun, diese neue Missionspfarrei aufzubauen. Zunächst musste er die auf Dachhöhe bereits errichtete Kirche fertig stellen und die alte Halle, die zuvor als Kirche diente, reparieren. Diese wird nun als Pfarrhalle für verschiedenen Zwecke in der Pfarrei genutzt. Im Juli 2001 konnte er in das neu errichtete Pfarrhaus einziehen und lebt seitdem im Herzen seiner Pfarrei neben der Kirche mitten im Armengebiet von Bloemfontein.

Alois Ganserer besucht Kranke

Die Bezeichnung Township kommt noch aus der Zeit der Rassentrennung, wo Afrikaner, Mischlinge und Inder in eigenen, abgetrennten Wohnvierteln am Rande der Stadt lebten. Die Stadt selber, die schönsten Wohnbereiche, waren nur für die »Weißen« bestimmt. Obwohl jeder Südafrikaner heute wohnen kann, wo er will, findet man trotzdem die meisten Afrikaner noch am Rande der Stadt in den Townships, wo auf engstem Raum in einer sehr unwirtlichen, staubigen und stark verschmutzten Gegend sehr viele Arme ihr zu Hause haben.

»Gott ist Liebe. Die Liebe Christi drängt mich. Durch Maria zu Jesus.«

Als Folge der stark wachsenden Townshipsiedlung wurde die Pfarrkirche bereits nach vier Jahren zu klein. Durch den Einsatz von Pfarrer Ganserer konnte die Kirche 2006 vergrößert und zusätzliche Räume für die Gemeinde geschaffen werden. Weitere Kirchenrenovierungen und Bauarbeiten an einer Kirche in einer Außenstationen standen in den vergangenen Jahren an.

Da Father Alois auch einen sozialen Schwerpunkt in seiner Arbeit in Südafrika setzen wollte, ließ er einen Kindergarten und ein Heim für Straßenkinder bauen. Ferner war er bereit, das Management für zwei katholische Schulen zu übernehmen, die renoviert und erweitert werden mussten. Für sechs Mitarbeiter in der Missionsstation ist er Arbeitgeber und damit auch »Brotgeber« für deren Familien. Für seinen priesterlichen Dienst wählte Father Alois den Primizspruch »Gott ist Liebe. Die Liebe Christi drängt mich. Durch Maria zu Jesus.« Die Botschaft hinter diesen Worten versucht Alois Ganserer zu bezeugen und zu vermitteln. Diese Botschaft ist ihm auch Motivation und Ansporn.

Dieser Text steht Ihnen als PDF-Datei zum Download bereit:
Alois Ganserer [32 KB]